Dolmetscherdienst
Neben der Bereitstellung unserer
Konferenztechnik vermitteln wir Ihnen auch gerne berufserfahrene Konferenzdolmetscher.
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Simultan-Dolmetschern unterschiedlichster Sprachen zusammen.
Da wir die Sprachkombinationen und Fachgebiete der einzelnen Dolmetscher genau kennen, können wir ein für Ihre Zwecke optimales Team zusammenstellen.
Unsere Kunden schätzen die eingespielte Zusammenarbeit zwischen unseren Veranstaltungstechnikern und Dolmetschern sehr.
Ein Team, welches auf großen internationalen Konferenzen perfekt miteinander kooperiert, unterstützt Sie jederzeit auf Ihren Veranstaltungen.
Selbstverständlich vermitteln wir Ihnen auch gerne berufserfahrene Dolmetscher für Tagungen in Räumlichkeiten mit bereits vorhandener Konferenztechnik.
Kontakt zu unseren Mitarbeitern des Dolmetscherdienst finden Sie HIER oder nennen Sie uns einen Termin an dem Sie gerne zurückgerufen werden möchten über unseren Rückrufservice.
Konferenzdolmetscher- Bei Ellerbrock Konferenztechnik berufserfahrene Konferenzdolmetscher für internationale Konferenzen buchen- Über 30 Jahre Erfahrung
Formen des Simultandolmetschens
Die heute häufigste Form des Simultandolmetschens ist die Arbeit in der Dolmetschkabine (Kabinendolmetschen). Dabei sind meist hinten im Veranstaltungsraum eine oder mehrere schallisolierte Kabinen installiert, die üblicherweise mit zwei bis drei Dolmetschern besetzt sind. Simultandolmetscher arbeiten aufgrund der hohen psychischen (Konzentration) und physischen (Stimme) Belastung stets in Teams zusammen, wechseln sich regelmäßig ab und unterstützen sich bei eventuellen Schwierigkeiten (z. B. könnte der Dolmetscher, der gerade nicht spricht, den Techniker auf Störungen in der Tonqualität hinweisen). Die Dolmetscher hören den Redner per Kopfhörer und sprechen in ein Mikrofon, dessen Signal wiederum bis zu den Kopfhörern der Zuhörer weitergeleitet wird. Eine Sonderform des Kabinendolmetschens ist das Dolmetschen im Relais-System. Hierbei wird in einer sogenannten Leitkabine aus einer vergleichsweise selten international verwendeten oder "kleinen" Sprache (etwa Estnisch) in eine häufiger verwendete Konferenzsprache (etwa Englisch) gedolmetscht und diese Verdolmetschung dann von den anderen Dolmetschkabinen als Ausgangstext abgenommen.
Für Veranstaltungen mit geringer Teilnehmerzahl, insbesondere auch unter Bedingungen, die keine Nutzung einer Dolmetschkabine erlauben, z. B. im Freien, kommt das Simultandolmetschen mit Personenführungsanlage in Betracht. Der Dolmetscher hört dabei den Redner direkt und spricht in das Mikrofon der Personenführungsanlage, dessen Signal mittels mobiler Überstragungstechnik zu den Kopfhörern der Zuhörer weitergeleitet wird. Damit kann zum Beispiel eine Gruppe bei einer Betriebsbesichtigung begleitet werden.
Eine noch geringere Zahl von Zuhörern kann unter bestimmten Bedingungen auch ohne technische Hilfsmittel mit einer Simultanverdolmetschung versorgt werden. Beim Flüsterdolmetschen (auch Chuchotage von frz. chuchoter, flüstern) befindet sich der Dolmetscher schräg hinter seinem Zuhörer oder seinen beiden Zuhörern und spricht diesen sehr leise die Verdolmetschung zu. Ein tatsächliches Flüstern ist aufgrund der stimmlichen Belastung nicht vertretbar, aber da auch das sehr leise Sprechen beim Flüsterdolmetschen höchst anstrengend ist und die akustischen Bedingungen in der Regel schlecht sind, kann nur für kurze Zeit so gedolmetscht werden. Schließlich wird auch das Vom-Blatt-Übersetzen oder Stegreif-Übersetzen gelegentlich als eine Form des Simultandolmetschens angesehen, da auch hier die Wiedergabe in der Zielsprache fast gleichzeitig mit der Aufnahme des Ausgangstextes erfolgt. Ein geschriebener Text wird dabei möglichst schnell und flüssig mündlich in einer anderen Sprache wiedergegeben. Streng genommen ist das Vom-Blatt-Übersetzen, wie die Benennung bereits vermuten lässt, eine Form des Übersetzens, da der Ausgangstext fixiert vorliegt und theoretisch mehrfach konsultiert werden könnte. Praktisch nähert es sich jedoch je nach den konkreten Arbeitsbedingungen dem Dolmetschen an bzw. stellt eine Mischform dar.
Dolmetscharten
Konferenzdolmetschen
Konferenzdolmetschen ist ein Oberbegriff für das Dolmetschen bei Konferenzen, z. B. bei internationalen Gipfeln oder Fachkongressen. Bei Konferenzen können verschiedene Dolmetscharten zum Einsatz kommen, besonders häufig wird simultan gedolmetscht, es kann aber auch das Konsekutivdolmetschen oder das Flüsterdolmetschen zum Einsatz kommen, eine Spielart des Simultandolmetschens, bei der ohne technische Ausrüstung für sehr wenige Zuhörer gedolmetscht wird. Konsekutivdolmetschen
Das Konsekutivdolmetschen ist die älteste Dolmetschart. Die Verdolmetschung erfolgt zeitversetzt, das heißt der Dolmetscher macht sich, wenn nötig, während des Vortrags mit Hilfe seiner Notizentechnik Aufzeichnungen und produziert anschließend den zielsprachlichen Text. Die zielsprachliche Fassung sollte beim Konsekutivdolmetschen gestrafft und besonders gut strukturiert sein, um die Zuhörer zu entlasten, da diese Dolmetschart die Vortragszeit wesentlich verlängert. Die einzelnen Textpassagen können unterschiedlich lang sein, umfassen jedoch gemeinhin einen längeren, inhaltlich zusammenhängenden Abschnitt. Beim unilateralen Konsekutivdolmetschen wird nur in eine Sprachrichtung gedolmetscht und die zu dolmetschenden Textpassagen sind eher länger (in der Regel bis zu zehn Minuten). Beim bilateralen Konsekutivdolmetschen oder Gesprächsdolmetschen übernimmt ein Dolmetscher beide Sprachrichtungen und ermöglicht so die Kommunikation zweier Gesprächspartner, z. B. bei Interviews oder Verhandlungen. Die Abschnitte sind hier meist kürzer Aufgrund des hohen Zeitbedarfs wird das Konsekutivdolmetschen heute nur noch selten bei Konferenzen eingesetzt. Häufiger ist es bei feierlichen Anlässen (z. B. Tischreden oder Empfängen), bei protokollarisch hochrangigen Ereignissen wie bilateralen Treffen von Staats- und Regierungschefs oder bei kulturellen Veranstaltungen wie Autorenlesungen oder Filmpremieren. Simultandolmetschen
Das Simultandolmetschen ist eine noch relativ junge Dolmetschart, da es den Einsatz von Konferenztechnik erfordert. Der Dolmetscher sitzt in einer schallisolierten Dolmetschkabine und hört den Redner über Kopfhörer. Seine Verdolmetschung, die beinahe zeitgleich (also simultan) erfolgt, wird per Mikrofon übertragen und kann von den Konferenzteilnehmern wiederum über Kopfhörer gehört werden. Diese Art des Dolmetschens ist geistig (hohe Konzentration) wie physisch (stimmliche Belastung) sehr anstrengend und setzt eine ausgefeilte Dolmetschtechnik und hohe professionelle Kompetenz voraus. Simultandolmetscher arbeiten in der Regel in Teams von zwei Personen. Bilaterales Dolmetschen
Das bilaterale Dolmetschen ist eine Form des Dolmetschens, wie der Name schon sagt, bei welcher der Dolmetscher zwischen zwei Gespächspartnern mit unterschiedlichen Ausgangssprachen dolmetscht, so z. B. bei Geschäftsanbahnungen u. ä. Das heißt, zwei Personen mit unterschiedlicher Ausgangssprache wird mithilfe des Dolmetschers eine Unterhaltung ermöglicht. Hierbei fertigt der Dolmetscher bei längeren Passagen entweder Notizen an (Notizentechnik beim Dolmetschen siehe Matyssek) oder er gibt die jeweilige Passage aus dem Gedächtnis wieder. In der Praxis findet sich auch die simultane Wiedergabe, die eine zügigere Kommunikation zwischen den Gesprächspartnern ermöglicht.
Sonderformen
Relais
Als Relais-Modus (oder Leitkabinen-Modus) bezeichnet man beim Simultandolmetschen eine Arbeitsweise, bei der in der Leitkabine aus einer kleineren, wenig verbreiteten Sprache (bspw. Maltesisch) in eine „größere“ Arbeitssprache (bspw. Englisch oder Französisch) gedolmetscht wird, und zwar nicht nur für die Zuhörer, sondern auch als Ausgangstext für die anderen Dolmetschkabinen, die dann „von der Leitkabine abnehmen“ und in ihre jeweilige Konferenzsprache dolmetschen. Der Dolmetscher in der Leitkabine wird auch als Pivot (französisch für „Dreh- und Angelpunkt“) bezeichnet. Retour
Als Retour-Dolmetschen bezeichnet man das Dolmetschen in die Fremdsprache.
Flüsterdolmetschen
Das Flüsterdolmetschen (auch Chuchotage, von frz. chuchoter für „flüstern“) ist eine Form des Simultandolmetschens, kommt jedoch ohne technische Hilfsmittel aus. Gedolmetscht wird für maximal zwei Personen. Der Dolmetscher sitzt zwischen oder hinter seinen Zuhörern und spricht ihnen die Verdolmetschung sehr leise zu. Dies ist für die Stimme überaus anstrengend und somit nur zeitlich begrenzt möglich.
Sonstige Formen
In jüngster Vergangenheit sind mit neuen Unterhaltungs- und Informationstechnologien sowie der Zunahme von Live-Auftritten im Kulturbereich (Festivals, Galas usw.) weitere Arten des Dolmetschens entstanden.
- Beim „Mediendolmetschen“ (eine Form des Simultandolmetschens) in Hörfunk und Fernsehen soll möglichst zeitnah gedolmetscht werden, damit kein Sendeloch entsteht. Die Stimmführung, die Intonation und der allgemeine Klang der Stimme spielen beim Mediendolmetschen eine besondere Rolle. So kommen als Mediendolmetscher eigentlich nur solche Dolmetscher in Frage, die entweder als „Naturtalente“ über diese zusätzlichen Qualifikationen verfügen oder an speziellen Stimmschulungen teilgenommen haben, da sie neben anderen professionellen Sprechern bestehen müssen.
- Für Dolmetschsituationen vor Publikum werden verstärkt „Bühnendolmetscher“ eingesetzt, die darüber hinaus oft eine Ausbildung als Moderator oder Journalist absolviert haben.
- Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Dolmetschen bei Polizei und Gericht, siehe dazu Dolmemetscher
Gebärdensprachdolmetschen
Als Gebärdensprachdolmetschen wird das Dolmetschen von Lautsprachen in Gebärdensprachen und umgekehrt bezeichnet.
Geschichte des Dolmetschens
Gedolmetscht wurde vermutlich schon bald nach der Entstehung der Sprache vor etwa 100.000 Jahren. Allerdings ist die Geschichte des Dolmetschens noch wenig erforscht. Hinweise auf Dolmetscher sind unter anderem aus dem ägyptischen Alten Reich, später auch aus dem antiken Griechenland und Rom bekannt
Eine berühmte Figur in der Geschichte des Dolmetschens, an der sich immer wieder die Debatte über Rollen und Loyalitätsbeziehungen der Dolmetscher entzündet, ist die Aztekin Marina (La Malinche), die für Hernán Cortés dolmetschte und oft als Verräterin der Ureinwohner dargestellt wird.
In der europäischen Diplomatie gab es über die Jahrhunderte verschiedene Verkehrssprachen, in denen multilaterale Treffen abgehalten wurden. Französisch ist beispielsweise als Sprache der zwischenstaatlichen Beziehungen bis zum Ersten Weltkrieg bekannt. Bilaterale Treffen wurden jedoch auch mit Hilfe von Dolmetschern in den Sprachen der beiden Parteien abgehalten.
Um Dolmetscher für orientalische Sprachen zur Verfügung zu haben, tauschten europäische Regierungen lange Zeit Kinder (sogenannte „Sprachknaben“ oder enfants de langue) mit anderen Höfen aus, die dort aufwuchsen und die jeweilige Landessprache lernten.
Die oben beschriebenen Dolmetscharten bekamen erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts ihre heutige Form. Das Simultandolmetschen (ausgenommen das Flüsterdolmetschen, das vermutlich schon eher entstand) ist die jüngste Dolmetschdisziplin. Simultandolmetscher wurden bei den Nürnberger Prozessen zum ersten Mal in größerem Umfang eingesetzt
Ein bekannter Dolmetscher des 20. Jahrhunderts war Paul-Otto Schmidt, der im Dritten Reich im Auswärtigen Amt tätig war und nach dem Krieg das Sprachen & Dolmetscher Institut München (SDI) leitete.
Quelle: Wikipedia